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17.11.2015

Erste Ernte der »durchwachsenen Silphie« erfüllt Erwartungen

Versuchsprojekt alternativer Energiepflanzen im Ingolstädter Wasserschutzgebiet Buschletten

Anfang September erntete Landwirt Ludwig Michel erstmals die alternative Energiepflanze „durchwachsene Silphie“. Im Ergebnis erfüllte der Ernteertrag, die Menge an Biomasse, voll die Erwartungen. Der Anbau der „durchwachsenen Silphie“ erfolgt im Rahmen eines Pilotprojektes in der Kooperation zwischen der Landwirtschaft, der landwirtschaftlichen Hochschule in Triesdorf, den Ingolstädter Kommunalbetrieben und den Stadtwerken Ingolstadt/SWI Energie GmbH.

„Die Silphie ist so gut gewachsen, dass bei der Ernte der Maishäcksler an seine Leistungsgrenze kam. Das hat zwar den Erntevorgang etwas verlangsamt, aber der hohe Pflanzenertrag entschädigt uns dafür“, so Michel. Der Ernte gingen eineinhalb Arbeitsjahre voraus, in denen man Erfahrungen zur Anpflanzung und Aussaat und zum Wachstum der Pflanze sammeln konnte. Erstmals 2014 und folgend 2015 baute Landwirt Michel im Wasserschutzgebiet II Buschletten die Energieersatzpflanze auf einer Fläche von insgesamt mehr als einem Hektar an. Die gewachsene und geerntete Pflanzenmasse wird nun in der Biogasanlage der Stadtwerke Ingolstadt zur Stromerzeugung vergärt. Dabei werden die Variablen versuchsweise immer wieder umgestellt, um auch hier Erfahrungen zu sammeln.

Die Ingolstädter Kommunalbetriebe riefen das Pilotprojekt als weitere ökologische Schutzmaßnahme für die wertvollen Trinkwasserressourcen ins Leben. „Mit dem Anbau der durchwachsenen Silphie in unserem Wasserschutzgebiet erzielen wir für alle Seiten einen Nutzen“, so Thomas Schwaiger, Vorstand der Kommunalbetriebe. Im Interesse des Wasserversorgers liegt der nachhaltige Schutz der Trinkwasserressourcen, welche in Ingolstadt hervorragend sind. Für Landwirte, deren Flächen in Wasserschutzgebieten liegen, gilt es die Bewirtschaftungsauflagen der Schutzgebietsvorordnung einzuhalten. Hier könnte sich die „durchwachsende Silphie“ als zusätzliche Anbaualternative anbieten. Mit dem Anbau der Energieersatzpflanze können die Kooperationspartner beides bedienen und noch einen Anteil zum Natur- und Umweltschutz beitragen.
Die durchwachsenen Silphie ist eine mögliche Alternative zum Mais als Energieersatzpflanze. Sie bringt den Landwirten, die einen Teil ihres Einkommens als „Energiewirt“ erwirtschaften wollen, einen gesicherten Ertrag und kann extensiv bewirtschaftet werden. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, d.h. es ist keine jährliche Pflugfurche notwendig und die Pflanze kann über einen Zeitraum von circa zehn Jahren regelmäßig ohne Neuanpflanzung geerntet werden. Die Düngegaben sind ebenfalls gering. Infolgedessen kann der Nitrateintrag in Boden und Grundwasser langfristig verringert werden. Auch ist der Einsatz von Pflanzenschutzmittel nach heutigem Kenntnisstand nicht notwendig. Als Spätblüher dient die Nutzpflanze den Bienen als Nahrung, wenn alle anderen Pflanzen schon abgeblüht sind. Die durchwachsene Silphie zeichnet sich im Besonderen durch eine hohe Biomasse aus.
Diese Vorteile gilt es nun in dem Pilotprojekt in der landwirtschaftlichen und betrieblichen Praxis zu überprüfen. „Die Erfahrungen von unserem Kooperationspartner Michel im Anbau und der Ernte der durchwachsenen Silphie, zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir erwarten mit Spannung die Ergebnisse mit der Biogasgewinnung durch die Stadtwerke und die wissenschaftliche Auswertung durch die Hochschule“, so Schwaiger zum Projektstand.

               

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